In unserer westlichen Kultur verbinden wir die Chrysantheme, die auch als „Blume des 1. November“ bezeichnet wird, oft mit Allerheiligen und dem Gedenken an die Toten. Wir verwenden diese Blume oft, um unsere Lieben zu ehren und ihre Gräber zu schmücken. Tun wir das nur im Westen oder ist das überall auf der Welt der Fall? Welche besonderen Bräuche und Praktiken gibt es in anderen Ländern in Bezug auf die Chrysantheme? Werfen wir einen „Blick auf die Nachbarn“ und finden wir heraus, wie der Rest der Welt diese Blume schätzt.

Teil I - Japan

Heute werfen wir einen Blick auf die Geschichte, die Traditionen und die Bräuche der Chrysantheme in Japan. In Japan hat die Chrysantheme, auch „Kiku“ genannt, eine ganz andere Bedeutung und Rolle: Sie ist das Symbol der kaiserlichen Familie.  Während der Nara-Periode (710 - 793 n. Chr.) hielt die Chrysantheme Einzug in Japan, wo sie die Aufmerksamkeit der kaiserlichen Familie auf sich zog. Sie waren sofort fasziniert und erstaunt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Chrysantheme zum Symbol der kaiserlichen Familie, beladen mit Bedeutungen für Langlebigkeit und Erneuerung. Nach japanischen Überlieferungen kann schon ein einziges Blütenblatt dieser Blume, das auf dem Boden eines Weinglases liegt, das Leben fördern und es lang und gesund machen.

Die Chrysantheme ist in Japan so wichtig, dass der kaiserliche Thron nach ihr benannt wurde - „der Thron der Chrysantheme“ - und ein jährliches Fest zu Ehren der Blume veranstaltet wird.

Ein lustiger Fakt

Das Wort „Kiku“ bezieht sich nicht nur auf die Pflanze selbst, sondern dient auch als Verb für „fragen“, „hören“, „hören“ oder „arbeiten“. In japanischen Gedichtbüchern taucht es oft als erstes Wort auf.

Während die Chrysantheme im Westen oft einen negativen Beigeschmack hat, ist sie in Japan ein wichtiges Symbol! Wir sollten der Chrysantheme auch hier mehr Anerkennung zollen, was meinen Sie?